Feuerlöschzentrale (FLZ)

Die Feuerlöschzentrale (FLZ) ist eine zentrale Einrichtung in Brandschutzsystemen, die speziell für die Steuerung und Überwachung automatischer Löschanlagen wie Sprinkler-, Gas-, Aerosol- oder Schaumlöschsysteme zuständig ist. Sie ergänzt die Brandmeldeanlage (BMA) und gewährleistet, dass Löschvorgänge im Brandfall präzise und effizient ablaufen.

 

1. Aufgaben einer Feuerlöschzentrale

Die Hauptaufgabe der FLZ ist die Kontrolle und Aktivierung von Löschsystemen. Sie umfasst:

  • Auswertung von Signalen: Empfang von Alarmsignalen aus der Brandmeldeanlage oder direkt von Löschsystemen.
  • Auslösung des Löschvorgangs: Aktivierung von Löschmitteln wie Wasser, Schaum, Gas oder Pulver.
  • Überwachung: Sicherstellung, dass Löschsysteme jederzeit betriebsbereit sind.
  • Störungsmanagement: Meldung von Fehlern, z. B. Druckabfall in Leitungen oder Defekten an Löschmitteln.
  • Manuelle Steuerung: Möglichkeit, Löschvorgänge durch autorisiertes Personal auszulösen oder zu stoppen.

 

2. Aufbau und Bestandteile einer FLZ

Eine typische Feuerlöschzentrale besteht aus folgenden Komponenten:

  • Bedien- und Anzeigeeinheit: Zeigt den Status der Löschanlage (z. B. betriebsbereit, Störung, Löschvorgang aktiv) an.
  • Steuermodule: Koordinieren die Auslösung und Steuerung der angeschlossenen Löschtechnik.
  • Signalgeber: Alarmieren bei Löschaktivierung optisch und akustisch.
  • Anschluss für Löschsysteme: Verbindung zu Pumpen, Ventilen oder Druckbehältern.
  • Notstromversorgung: Gewährleistet den Betrieb der FLZ bei Stromausfällen.

 

3. Arten von Löschanlagen, die durch eine FLZ gesteuert werden können

  • Sprinkleranlagen: Automatische Wasserlöschsysteme, die bei Temperaturerhöhung oder Rauchentwicklung aktiv werden.
  • Gaslöschanlagen: Nutzen Löschgase (z. B. CO₂ oder Inertgase) für den Schutz empfindlicher Bereiche wie Serverräume.
  • Schaumlöschanlagen: Ideal für Brände von Flüssigkeiten, wie in Tankanlagen oder Raffinerien.
  • Pulverlöschanlagen: Wirksam bei Bränden von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen.

 

4. Vorschriften und Normen

Die Installation und der Betrieb von Feuerlöschzentralen unterliegen strengen Regelungen:

  • DIN 14497: Anforderungen an Feuerlöschzentralen in automatischen Löschanlagen.
  • DIN EN 12094: Spezifikationen für Gaslöschanlagen.
  • VdS-Richtlinien: Standards für Löschsysteme und ihre Steuerung.
  • Arbeitsstättenrichtlinien und Bauordnungen: Regelungen für den Einsatz von FLZs in gewerblichen und öffentlichen Gebäuden.

 

5. Wartung und Inspektion

Eine Feuerlöschzentrale muss regelmäßig geprüft und gewartet werden, um ihre Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten:

  • Tägliche Sichtkontrolle: Überprüfung auf Betriebsbereitschaft und mögliche Störungen.
  • Monatliche Funktionstests: Kontrolle der Verbindung zwischen FLZ und den angeschlossenen Löschsystemen.
  • Jährliche Wartung: Umfassende Prüfung aller Komponenten durch zertifizierte Fachkräfte.

Fehlfunktionen können fatale Folgen haben – sowohl bei einer Nichtauslösung im Brandfall als auch bei einer ungewollten Auslösung.

 

6. Vorteile einer Feuerlöschzentrale

  • Schnelle Brandbekämpfung: Löschanlagen werden sofort aktiviert, ohne auf manuelles Eingreifen angewiesen zu sein.
  • Schutz empfindlicher Bereiche: Spezialisierte Löschsysteme (z. B. Gaslöschanlagen) minimieren Schäden an Technik und Einrichtungen.
  • Zuverlässige Steuerung: Die FLZ gewährleistet eine präzise und koordinierte Ausführung der Löschmaßnahmen.
  • Integration in Brandschutzsysteme: Sie arbeitet nahtlos mit Brandmeldeanlagen und weiteren Sicherheitseinrichtungen zusammen.

 

Fazit

Die Feuerlöschzentrale ist ein essenzieller Bestandteil moderner Brandschutzkonzepte. Sie sorgt dafür, dass automatische Löschanlagen im Ernstfall schnell und zuverlässig reagieren und Schäden minimiert werden. Eine gut geplante und regelmäßig gewartete FLZ trägt entscheidend zur Sicherheit von Menschen und Gebäuden bei.

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