Die Norm DIN VDE 0185-305 befasst sich mit dem Blitz- und Überspannungsschutz für bauliche Anlagen und elektrische Systeme. Sie legt Maßnahmen zur Risikobewertung, Planung und Umsetzung von Blitzschutzsystemen fest und dient als Grundlage für den Schutz von Gebäuden, Anlagen und Personen vor direkten und indirekten Blitzeinschlägen.
Die DIN VDE 0185-305 ist essenziell für den Schutz von Bauwerken vor Schäden durch Blitzeinschläge und deren Folgen. Sie stellt sicher, dass geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden, um:
Direkte Schäden an Gebäuden durch Blitzschlag zu verhindern,
Elektrische Systeme vor Überspannungen zu schützen,
Brandgefahren durch Blitzeinschläge zu minimieren,
Den Personenschutz innerhalb und außerhalb von Gebäuden zu gewährleisten.
Die Norm ist insbesondere für Gebäude mit erhöhter Brand- und Explosionsgefahr, kritische Infrastrukturen und öffentliche Einrichtungen von großer Bedeutung.
Die DIN VDE 0185-305 ist in vier Teile gegliedert:
Allgemeine Prinzipien – Definition der Schutzmaßnahmen und Risikobewertung
Schutz von baulichen Anlagen und Personen – Anforderungen an äußeren und inneren Blitzschutz
Schutz elektrischer und elektronischer Systeme – Maßnahmen gegen Überspannungen
Ergänzende Maßnahmen und spezielle Anwendungen – Besondere Anforderungen für Industrie, Telekommunikation und kritische Infrastrukturen
2.1 Äußerer Blitzschutz
Der äußere Blitzschutz besteht aus:
Fangeinrichtungen (Blitzableiter, Fangstangen, Drahtseile)
Ableitungen, die den Blitzstrom sicher in den Boden ableiten
Erdungssystemen, die für eine gefahrlose Entladung sorgen
Diese Komponenten verhindern, dass Blitzeinschläge Gebäudestrukturen beschädigen oder Brände verursachen.
2.2 Innerer Blitzschutz
Zum inneren Blitzschutz gehören Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen eines Blitzschlags innerhalb eines Gebäudes:
Potentialausgleich zur Reduzierung von Spannungsdifferenzen
Überspannungsschutzgeräte (SPD) zur Vermeidung von Schäden an elektrischen Anlagen
Einsatz von Blitzschutz-Trennfunkenstrecken, um gefährliche Überspannungen zu begrenzen
Die Norm beschreibt eine detaillierte Risikobewertung zur Bestimmung der notwendigen Schutzmaßnahmen. Dabei werden folgende Kriterien berücksichtigt:
Blitzdichte in der Region
Nutzung und Bauweise des Gebäudes
Auswirkungen eines Blitzeinschlags auf Personen und Sachwerte
Gefahren für Umwelt und Infrastruktur
Basierend darauf werden vier Blitzschutzklassen (LPL 1 bis LPL 4) definiert, die verschiedene Schutzmaßnahmen vorgeben.
Ein wesentlicher Aspekt der Norm ist der Brandschutz. Blitzeinschläge können durch direkte thermische Einwirkung Brände verursachen oder durch elektrische Überspannungen Kurzschlüsse auslösen.
Maßnahmen zum Brandschutz:
Verwendung feuerbeständiger Materialien für Blitzschutzanlagen
Installation von Blitzschutz-Trennfunkenstrecken, um gefährliche Überspannungen zu vermeiden
Einsatz von Brandschutzschaltern zur Abschaltung elektrischer Systeme bei Überspannungen
Sichere Führung der Ableitungen, um Zündgefahren zu minimieren
Besonders in explosionsgefährdeten Bereichen, wie chemischen Anlagen oder Tanklagern, sind spezielle Blitzschutzmaßnahmen erforderlich, um das Brandrisiko zu reduzieren.
Die regelmäßige Inspektion und Wartung von Blitzschutzsystemen ist entscheidend, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Die Norm gibt folgende Prüfintervalle vor:
Erstprüfung nach Installation
Wiederkehrende Prüfung alle 2 bis 4 Jahre, abhängig von der Schutzklasse
Zusätzliche Prüfungen nach baulichen Veränderungen oder Blitzeinschlägen
Prüfumfang:
Kontrolle der mechanischen und elektrischen Verbindungen
Messung des Erdungswiderstands
Überprüfung der Überspannungsschutzgeräte
Sichtprüfung auf Korrosion oder mechanische Beschädigungen
Die Einhaltung der DIN VDE 0185-305 ist essenziell für den Schutz vor Blitzschäden und Bränden. Durch konsequente Umsetzung der Normvorgaben lassen sich Personen- und Sachschäden minimieren sowie Betriebsunterbrechungen vermeiden. Besonders in sicherheitskritischen Bereichen ist ein zuverlässiger Blitzschutz unverzichtbar.
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