Die DIN EN 13565-2 ist eine europäische Norm, die sich mit der Planung, Installation und Instandhaltung von stationären Schaum-Feuerlöschanlagen befasst. Sie bildet die Grundlage für die sichere und effiziente Nutzung solcher Anlagen in zahlreichen industriellen und kommerziellen Anwendungen. Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Norm, deren Zielsetzungen, Anforderungen und Anwendungsbereiche sowie ihre Bedeutung für den Brandschutz.
Die Hauptziele der DIN EN 13565-2 sind:
Sicherstellung der Wirksamkeit von Schaumlöschanlagen:
Die Norm definiert Anforderungen, um sicherzustellen, dass diese Anlagen Brände effektiv bekämpfen können.
Standardisierung der Planung und Installation:
Einheitliche Richtlinien ermöglichen eine konsistente Qualität in der Umsetzung.
Minimierung von Risiken:
Durch klare Vorgaben werden potenzielle Risiken bei der Anwendung und Wartung reduziert.
Die DIN EN 13565-2 kommt in verschiedenen Branchen und Szenarien zur Anwendung, darunter:
Industrieanlagen:
Petrochemische Anlagen, Raffinerien und chemische Produktionsstätten, in denen brennbare Flüssigkeiten gelagert oder verarbeitet werden.
Lagerstätten:
Tanklager und andere Einrichtungen, in denen brennbare Stoffe aufbewahrt werden.
Flughäfen:
Hangars und andere Bereiche, in denen Flugbenzin und andere brennbare Materialien vorkommen.
Schiffsanwendungen:
Schutz von Frachträumen und Maschinenräumen auf Schiffen.
Energieerzeugung:
Kraftwerke, in denen Transformatoren oder Generatoren mit Ölkühlung eingesetzt werden.
Die Norm stellt spezifische Anforderungen an die Planung und den Betrieb von Schaum-Feuerlöschanlagen. Diese umfassen unter anderem:
Löschmittel:
Auswahl geeigneter Schaummittel (z. B. AFFF, AR-AFFF) in Abhängigkeit von den Brandklassen (A, B).
Systemdesign:
Berechnung des Schaumbedarfs, einschließlich Schaummittelkonzentration, Wasserzufuhr und Schaumaufbringungsrate.
Hydraulik:
Dimensionierung der Rohrleitungen und Berücksichtigung von Druckverlusten.
Auslösemechanismen:
Mechanische, elektrische oder pneumatische Systeme zur Aktivierung der Anlage.
Prüfungen und Inbetriebnahme:
Vorgaben für Funktionstests, Systemprüfungen und regelmäßige Inspektionen.
Eine Schaum-Feuerlöschanlage besteht aus verschiedenen Komponenten, die in der Norm detailliert beschrieben werden:
Schaumkonzentratbehälter:
Vorratsbehälter für das Schaummittel, das mit Wasser gemischt wird.
Mischer:
Einrichtungen zur präzisen Dosierung des Schaummittels in die Wasserzufuhr.
Rohrleitungen:
Transport des Schaummittels und der Schaumlösung zu den Ausbringungsvorrichtungen.
Schaumgeneratoren und Düsen:
Geräte zur Erzeugung und Verteilung des Löschschaums.
Steuerungseinheiten:
Systeme zur Überwachung und Aktivierung der Anlage.
Die DIN EN 13565-2 beschreibt detaillierte Schritte für die Planung und Installation von Schaum-Feuerlöschanlagen:
Gefährdungsanalyse:
Ermittlung der Brandrisiken und Festlegung der Schutzziele.
Dimensionierung:
Bestimmung der notwendigen Schaum- und Wassermengen sowie der Pumpenleistung.
Standortwahl:
Positionierung der Schaumgeneratoren und anderen Komponenten, um eine optimale Abdeckung zu gewährleisten.
Systemintegration:
Einbindung der Schaum-Feuerlöschanlage in bestehende Brandschutzkonzepte.
Dokumentation:
Erstellung umfassender Unterlagen zur Planung, Installation und Inbetriebnahme.
Regelmäßige Wartung und Prüfung sind essenziell, um die Funktionstüchtigkeit der Anlage sicherzustellen. Die Norm fordert unter anderem:
Visuelle Inspektion:
Überprüfung der Anlagenkomponenten auf Beschädigungen oder Verschleiß.
Funktionsprüfung:
Test der Auslösemechanismen und der Schaumleistung.
Austausch von Verbrauchsmaterialien:
Regelmäßige Erneuerung des Schaummittels gemäß Herstellervorgaben.
Hydraulische Tests:
Prüfung der Wasserzufuhr und der Schaumgeneratoren.
Die Umsetzung der Anforderungen der DIN EN 13565-2 bietet zahlreiche Vorteile:
Effektive Brandbekämpfung:
Besonders geeignet für Flüssigkeitsbrände (Brandklasse B).
Anpassungsfähigkeit:
Breites Anwendungsspektrum dank verschiedener Schaummittel und Designs.
Hohe Zuverlässigkeit:
Durch präzise Vorgaben und regelmäßige Prüfungen.
Schutz von Sachwerten:
Minimierung von Schäden durch gezielte Brandbekämpfung.
Die DIN EN 13565-2 bietet eine umfassende Grundlage für die Planung, Installation und Wartung von Schaum-Feuerlöschanlagen. Sie gewährleistet nicht nur eine effektive Brandbekämpfung, sondern auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser komplexen Systeme. Durch die konsequente Anwendung der Norm können Brände in kritischen Bereichen effizient bekämpft und Schäden minimiert werden.