Auslösetemperatur (Sprinkler)

Die Auslösetemperatur bei Sprinklern bezeichnet die Temperatur, bei der ein Sprinklerkopf aktiviert wird und Wasser zur Brandbekämpfung freigibt. Sprinklerköpfe sind mit einem wärmeempfindlichen Element ausgestattet, das bei Erreichen einer bestimmten Temperatur bricht oder schmilzt, wodurch der Wasserfluss ausgelöst wird.

 

Funktionsweise der Auslösetemperatur

  • Sprinkleranlagen sind so konzipiert, dass sie erst dann aktiviert werden, wenn die Umgebungstemperatur eine kritische Grenze erreicht, die auf einen Brand hindeutet.
  • Die Auslösetemperatur ist auf die spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs abgestimmt und soll verhindern, dass der Sprinkler bei normalen Temperaturen oder leichten Temperaturschwankungen auslöst.

 

Konstruktion von Sprinklerköpfen

Sprinklerköpfe verwenden zwei Hauptmechanismen, um die Auslösetemperatur zu erkennen:

  1. Glaskolben-Sprinkler:

    • Ein Glaskolben enthält eine farbige Flüssigkeit, die sich bei Erwärmung ausdehnt.
    • Bei Erreichen der Auslösetemperatur platzt der Kolben, und der Wasserfluss wird freigegeben.
  2. Schmelzlot-Sprinkler:

    • Eine kleine Metallverbindung, das sogenannte Schmelzlot, hält eine Barriere vor der Wasseröffnung geschlossen.
    • Das Schmelzlot schmilzt bei einer bestimmten Temperatur und gibt den Wasserfluss frei.

 

Typische Auslösetemperaturen

Sprinklerköpfe werden für verschiedene Temperaturbereiche hergestellt, die mit farblichen Markierungen oder Farbcodes gekennzeichnet sind:

Temperaturbereich (°C)
Farbe des Kolbens/Schmelzlots
Einsatzbereiche
57 - 77 Orange/Rot Wohngebäude, Büros
79 - 107 Gelb/Grün Lagerhäuser
121 - 149 Blau Industrieanlagen
163 - 191 Violett Hochtemperaturbereiche
204 - 260 Schwarz Sonderanwendungen

 

Faktoren bei der Auswahl der Auslösetemperatur

  1. Umgebungsbedingungen:

    • Die normale Raumtemperatur des Einsatzortes darf nicht nahe an der Auslösetemperatur liegen, um Fehlaktivierungen zu vermeiden.
  2. Brandrisiko:

    • Bereiche mit hohem Brandrisiko oder leicht entzündlichen Materialien erfordern niedrigere Auslösetemperaturen.
  3. Anwendungsgebiet:

    • Industrieanlagen mit hohen Umgebungstemperaturen (z. B. in Schmelzwerken) benötigen Sprinkler mit höheren Auslösetemperaturen.

 

Normen und Regelwerke

Die Auslösetemperatur von Sprinklern wird in internationalen und nationalen Normen festgelegt, darunter:

  • DIN EN 12259: Anforderungen an Sprinkleranlagen.
  • VdS-Richtlinien: Regelwerke für die Planung und Installation von Sprinkleranlagen.
  • NFPA 13 (National Fire Protection Association): Standard für die Installation von Sprinklersystemen.

 

Bedeutung der Auslösetemperatur

  • Sicherheit:
    Stellt sicher, dass der Sprinkler nur bei einem tatsächlichen Brand aktiviert wird.
  • Effizienz:
    Eine korrekt gewählte Auslösetemperatur ermöglicht eine schnelle Reaktion auf den Brand, ohne unnötige Wasserschäden zu verursachen.
  • Anpassungsfähigkeit:
    Durch verschiedene Auslösetemperaturen können Sprinkler in unterschiedlichsten Einsatzbereichen verwendet werden.

 

Zusammenfassung

Die Auslösetemperatur bei Sprinklern ist die kritische Temperatur, bei der der Sprinklerkopf aktiviert wird, um Wasser freizusetzen. Sie wird durch wärmeempfindliche Elemente wie Glaskolben oder Schmelzlot erkannt und ist je nach Umgebung und Brandrisiko angepasst. Die korrekte Auswahl der Auslösetemperatur ist entscheidend, um Brände effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig Fehlalarme zu vermeiden.

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