Die Norm DIN EN 50171 legt die Anforderungen an zentrale Stromversorgungssysteme (CPS) für Sicherheitsanwendungen fest. Sie definiert die technischen Eigenschaften, Prüfverfahren und Einsatzbereiche solcher Systeme, die für die Versorgung sicherheitsrelevanter Einrichtungen wie Notbeleuchtungen, Brandmeldeanlagen und andere kritische Systeme unverzichtbar sind. Diese Norm ist ein zentraler Bestandteil der Sicherheitsinfrastruktur moderner Gebäude.
DIN EN 50171 gilt für zentrale Stromversorgungssysteme, die elektrische Energie bereitstellen, wenn die reguläre Stromversorgung ausfällt. Typische Anwendungen umfassen:
Sicherheitsbeleuchtung: Versorgung von Not- und Fluchtwegbeleuchtung.
Brandschutzsysteme: Unterstützung von Brandmeldeanlagen und Rauchabzugssteuerungen.
Kommunikationssysteme: Betrieb von Sprachalarmanlagen und Notrufsystemen.
Weitere sicherheitskritische Einrichtungen: Systeme wie Türöffnungssysteme und Sicherheitskennzeichnungen.
Die Norm wird in verschiedenen Gebäudetypen angewendet, darunter:
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
Schulen und Universitäten
Büro- und Verwaltungsgebäude
Flughäfen, Bahnhöfe und Einkaufszentren
Industrieanlagen und Rechenzentren
Die Norm definiert klare Anforderungen an zentrale Stromversorgungssysteme, um ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Zu den zentralen Anforderungen zählen:
Spannungsversorgung:
Das System muss eine stabile und unterbrechungsfreie Versorgung sicherstellen.
Spannungs- und Frequenzschwankungen dürfen definierte Grenzwerte nicht überschreiten.
Autonomiezeit:
Die Batterien müssen eine Mindestautonomiezeit von 1 Stunde gewährleisten, um sicherheitsrelevante Verbraucher zu versorgen.
In speziellen Anwendungen kann diese Zeit verlängert werden.
Batterieanforderungen:
Es dürfen nur Batterien verwendet werden, die den Anforderungen der DIN EN 50272-2 entsprechen.
Die Batterien müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden.
Schutzmaßnahmen:
Das CPS muss gegen Überlast, Kurzschluss und andere Störungen geschützt sein.
Sicherheitsmaßnahmen wie automatische Abschaltung bei Fehlern sind vorgeschrieben.
Betriebsmodi:
Systeme müssen sowohl im Bereitschaftsbetrieb (Standby-Modus) als auch im Dauerbetrieb zuverlässig funktionieren.
Prüfverfahren:
Vor der Inbetriebnahme müssen umfassende Prüfungen durchgeführt werden, um die Konformität mit der Norm sicherzustellen.
Regelmäßige Wiederholungsprüfungen sind erforderlich, um die Betriebsfähigkeit dauerhaft zu garantieren.
Ein zentrales Stromversorgungssystem gemäß DIN EN 50171 besteht typischerweise aus den folgenden Komponenten:
Batteriesystem: Liefert die notwendige Energie bei einem Stromausfall.
Ladegerät: Hält die Batterien im geladenen Zustand und überwacht deren Funktion.
Wechselrichter: Wandelt Gleichstrom aus den Batterien in Wechselstrom um.
Steuerungseinheit: Überwacht und steuert die einzelnen Systemkomponenten.
Verteiler: Versorgt die angeschlossenen Verbraucher und gewährleistet deren Priorisierung.
Regelmäßige Wartung und Inspektionen sind essenziell, um die Funktionalität des zentralen Stromversorgungssystems sicherzustellen. Die DIN EN 50171 fordert:
Visuelle Inspektion: Überprüfung des Systems auf sichtbare Schäden oder Unregelmäßigkeiten.
Batterietests: Überprüfung der Batteriekapazität und des Ladezustands.
Funktionsprüfungen: Test der Umschaltung auf Batteriebetrieb und der Spannungsstabilität.
Dokumentation: Alle Prüfungen und Wartungsmaßnahmen müssen schriftlich dokumentiert werden.
Die Verwendung von CPS gemäß DIN EN 50171 bietet zahlreiche Vorteile:
Erhöhte Sicherheit: Durch die zuverlässige Versorgung sicherheitsrelevanter Verbraucher wird das Risiko von Unfällen und Schäden reduziert.
Effizienz: Zentralisierte Systeme ermöglichen eine effiziente Verwaltung und Wartung.
Normenkonformität: Die Einhaltung der Norm stellt sicher, dass gesetzliche Vorgaben erfüllt werden.
Flexibilität: Die Systeme können an unterschiedliche Anforderungen und Verbraucher angepasst werden.
Die DIN EN 50171 ist ein unverzichtbares Regelwerk für zentrale Stromversorgungssysteme, die in sicherheitskritischen Anwendungen zum Einsatz kommen. Sie stellt sicher, dass diese Systeme höchsten Anforderungen an Zuverlässigkeit und Sicherheit genügen. Durch die Einhaltung der Norm und die regelmäßige Wartung der Systeme wird die Sicherheit von Menschen und Gebäuden nachhaltig gewährleistet.