Ein Aufladelöscher ist ein tragbarer Feuerlöscher, der im Brandschutz zur schnellen Brandbekämpfung eingesetzt wird. Der Name leitet sich davon ab, dass das Löschmittel und das Treibmittel bei diesem Löscher getrennt gelagert sind und der Löscher vor der Anwendung „aufgeladen“ werden muss. Dabei wird das Treibmittel (meistens CO₂ oder Druckluft) durch Aktivierung einer Kartusche oder eines Druckbehälters freigesetzt, wodurch das Löschmittel unter Druck gesetzt und ausgestoßen wird.
Funktionsweise eines Aufladelöschers
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Bereithaltung:
- Das Löschmittel (z. B. Wasser, Schaum oder Pulver) befindet sich in einem Hauptbehälter.
- Das Treibmittel ist separat in einer Kartusche oder einem kleinen Druckbehälter im Löscher untergebracht.
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Aktivierung (Aufladen):
- Der Löscher wird durch Betätigung eines Hebels oder Schlagknopfes ausgelöst.
- Dadurch wird die Treibmittel-Kartusche geöffnet, und das Treibmittel strömt in den Hauptbehälter.
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Einsatz:
- Das Löschmittel wird durch den aufgebauten Druck über ein Rohr oder eine Düse ausgestoßen und auf den Brandherd gerichtet.
Unterschied zum Dauerdrucklöscher
- Beim Dauerdrucklöscher befinden sich Lösch- und Treibmittel bereits in einem gemeinsamen Behälter unter ständigem Druck.
- Beim Aufladelöscher sind Lösch- und Treibmittel getrennt, wodurch der Löscher erst bei Bedarf aktiviert wird.
Vorteile von Aufladelöschern
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Längere Lebensdauer:
Da das Treibmittel nicht permanent Druck auf das Löschmittel ausübt, ist die Materialbeanspruchung geringer, was die Haltbarkeit erhöht.
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Einfache Wartung:
- Aufladelöscher können geöffnet und wiederbefüllt werden, was die Wartung erleichtert.
- Treibmittelkartuschen können separat geprüft und ersetzt werden.
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Zuverlässigkeit:
- Geringeres Risiko von Druckverlusten, da das Treibmittel nicht dauerhaft unter Druck steht.
- Besonders geeignet für längere Lagerzeiten.
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Flexibilität:
- Verschiedene Löschmittel (Pulver, Schaum, Wasser) können verwendet werden.
- Ideal für wechselnde Einsatzbedingungen.
Einsatzbereiche
- Industrielle Anlagen:
In Bereichen, in denen verschiedene Brandklassen (A, B, C) vorkommen können.
- Handwerk und Werkstätten:
Zur Bekämpfung von Flüssigkeits- oder Gasbränden.
- Feuerwehren:
Als Ergänzung zu anderen Löschmitteln in Fahrzeugen oder Einsätzen.
- Lager- und Produktionsstätten:
Für Bereiche mit empfindlichen Materialien oder Geräten.
Normen und Vorschriften
- DIN EN 3: Europäische Norm für tragbare Feuerlöscher, die auch Aufladelöscher umfasst.
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV): Anforderungen an die Bereitstellung und regelmäßige Prüfung von Feuerlöschern.
- ASR A2.2: Vorschriften zur Ausstattung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern.
Zusammenfassung
Ein Aufladelöscher ist ein tragbarer Feuerlöscher mit separater Lagerung von Lösch- und Treibmittel. Er wird vor dem Einsatz aktiviert und zeichnet sich durch Zuverlässigkeit, Wartungsfreundlichkeit und eine lange Lebensdauer aus. Aufgrund seiner Vorteile ist er insbesondere in Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen oder längeren Lagerzeiten beliebt.